Ani - Armeniens Geisterstadt Auf der türkischen Seite der armenisch-türkischen Grenze liegt Ani. Die verlassene, mittelalterliche Stadt steht für das kulturelle und religiöse Erbe Armeniens. Filip Warwick hat dokumentiert, was von dem Ort übrig ist. Kein Zugang: Gleich oberhalb des Achurjan gelegen, in der türkischen Provinz Kars, lag Ani einstmals an der Kreuzung verschiedener Handelsrouten, die vom Osten in den Westen liefen. Von der Zitadelle, erbaut im siebten Jahrhundert, kann man die türkisch-armenische Grenze überblicken. Das Schild weißt darauf hin, dass das Betreten des Areals verboten ist. Versunkenes Königreich: Ani war die Hauptstadt des armenischen Königreiches der Bagratiden, das von 961 bis 1045 bestand. Sie war berühmt für ihre Pracht. Das Königreich erstreckte sich vom heutigen Armenien bis in den Osten der Türkei. Seine Hauptstadt Ani wird von den Armeniern heute als bedeutender Teil ihrer nationalen Identität angesehen. Wilde Pferde: In ihrer Blütezeit lebten etwa 100.000 Menschen in der Stadt. Unbewohnt und verlassen seit 300 Jahren, haben vor allem Erdbeben, Vandalismus und fehlende Instandhaltung dazu geführt, dass die Paläste, Tempel und Befestigungsanlagen langsam verfallen. Verwilderte Pferde grasen auf dem Terrain. Die Stadt der 1001 Kirchen: Einst war Ani unter dem Namen "Stadt der 1001 Kirchen" bekannt. Die Kirche des Heiligen Gregor wurde gegen Ende des zehnten Jahrhunderts erbaut. Sie steht ganz am Rande eines Plateaus, das sich oberhalb des Tales und des Flusses befindet. Zerstörte Fresken: Das Innere der Kirche des Heiligen Gregors ist bedeckt mit Fresken, die aus der gleichen Zeit datieren wie das Gebäude. In den vergangen Jahren wurde das Gebäude durch Graffiti beschädigt. Unter Bewachung: Am südlichen Rand der Stadt steht die Kathedrale, die im Jahr 1001 gebaut wurde. Es ist das größte und eindrücklichste Gebäude auf dem Areal. In der Ferne sorgt ein russischer Wachturm für Sicherheit an der armenisch-türkischen Grenze. Die Händler-Kirche: Die Kirche des Heiligen Gregor wurde von dem wohlhabenden Händler Tigran Honents in Auftrag gegeben und im Jahr 1215 fertig gestellt. Erleuchtete Mauern: Die Fresken in der Kirche zeigen das Leben Christi und das Leben des Heiligen Gregors des Erleuchters. Weideland: Kühe grasen in der Nähe der Minuchihr-Moschee, die zwischen der Zitadelle und der Kathedrale angesiedelt ist. Man erzählt sich, dass sie von Emir Minuchihr gebaut wurde. Er war der Begründer der Schaddadiden-Dynastie, die in Ani ab dem Jahr 1072 herrschte.