Das Leben mit den Sanktionen im Iran Im Atomstreit mit dem Iran bemühen sich die EU und Teheran um weitere Fortschritte. Doch die Menschen im Iran leiden weiter unter den Folgen der langjährigen Sanktionen. Eindrücke von Linda Dorigo Täglicher Kampf ums Überleben: Ein Straßenhändler verkauft seine Waren in Maschhad, der zweitgrößten Stadt Irans. Viele der fliegenden Händler müssen sich sehr anstrengen, um über die Runde zu kommen. Geldgeschäfte auf dem Bankenvorplatz, dem "Bozorg Bazar", einem der wichtigsten Marktplätze im Süden der Hauptstadt Teheran: Aufgrund der Sanktionen sind Bankgeschäfte mit dem Ausland nicht möglich. Für eine Auslandsüberweisung müssen die Menschen die Banken der Vereinigten Arabischen Emirate oder der Türkei besuchen. Allgegenwärtige Mangelwirtschaft: Vor den Bäckereien stehen viele Frauen Schlange, so wie hier in Maschhad. Viele Iraner müssen darauf verzichten, teure Läden zu besuchen. Immer mehr Menschen kaufen heute ihre Lebensmittel lieber in den billigen Supermärkten. Blühender Handel: Viele Konsumgüter sind im Iran aufgrund der Sanktionen nicht verfügbar. Dafür boomt der Schwarzmarkt für Waren, die stark nachgefragt werden. Edelsteine als Investition: In Zeiten galoppierender Inflation sehen viele Menschen in Edelsteinen eine Alternative zur einheimische Währung. Aufgrund der Sanktionen sind viele Menschen dazu übergegangen, US-Dollar und Euro illegal auf den Straßen der Hauptstadt zu wechseln. Illegaler Geldtausch: Eines der größten Probleme für die iranische Wirtschaft ist die Abwertung der Währung. In den vergangenen Jahren hat der Rial fast zwei Drittel an Wert verloren. Konservativen Einschätzungen zufolge stieg der Preis dagegen um mehr als 40 Prozent. Kein fliegender Teppich: Teppichindustrie -und Handel, wie hier im "Bozorg Bazar", sind wichtig für das volkswirtschaftliche Einkommen der Islamischen Republik. Aber die Exportrestriktionen aufgrund der Sanktionen führen zu immer geringeren Profitmargen.