"Die Afghanen" - Ein anderer Blick auf den Bundeswehr-Einsatz am Hindukusch
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Die vielen Gesichter von Masar-i-Scharif: Umbach wollte Menschen, von denen man sonst meist nur in den Nachrichten hört, ein Gesicht geben. "Sie sind der eigentliche Grund für den Bundeswehreinsatz in Afghanistan", sagt er. Deshalb fotografierte er sie alle: ganz junge und ganz alte Menschen, Männer, Frauen und Kinder. Wie dieses Mädchen, das gar kein Leben ohne fremde Soldaten in der Nähe kennt. -
Der Fotograf bei der Arbeit: Afghanistan lässt Umbach seit seiner ersten Reise im Jahr 2010 nicht mehr los. Er wollte Land und Leute besser kennenlernen. "Ich stand mit meinem Freund und Assistenten und der Wüste in der Nähe von Masar“, erzählt der Fotograf. "Er sagte dann zu mir, er könne heulen, weil es so traumhaft schön sei und die Medien das genaue Gegenteil zeigen würden." -
Gastfreundschaft: Die Menschen in Afghanistan hätten ihn warm und offen empfangen, berichtet der Fotograf. "Wir haben viele Einladungen zum Essen, für Konzerte oder Austragungen des Nationalsports "Buzkashi" bekommen. Aufgrund der schlechten Sicherheitslage musste er die meisten jedoch ausschlagen. -
Die Sicherheit immer im Blick: Sicherheit war ein großes Thema während der Arbeit. Vom lokalen Produzenten gab es diesbezüglich klare Anweisungen. "Ich hatte immer das Gefühl, mich frei bewegen zu können", so Umbach. "Aber es war davon abhängig, wo, zu welchem Zeitpunkt und mit wie viel Vorwarnungen man sich bewegte." -
Politiker, Taliban und Mudschaheddin: Auch einflussreiche Politiker wie Atta Mohammad Noor ließen sich von Umbach fotografieren. Der Gouverneur der Provinz Balkh war für die Deutschen ein wichtiger Gesprächspartner. Und sowohl Taliban- als auch Mudschaheddinkämpfer aus der Provinz bekam der Fotograf vor die Kamera. -
Ausgestellt in Deutschland: Seit September 2016 läuft die Ausstellung "Die Afghanen" in Deutschland, zuletzt im Rahmen der Leica-Ausstellung auf der Photokina in Köln. Hier hatten die Besucher die Möglichkeit, Umbachs Bilder in Lebensgröße zu sehen. -
Nächste Etappe Fotobuch: Später möchte Jens Umbach aus den Bildern einen Fotoband machen – und sammelt mit Hilfe einer Kickstarter Kampagne Spenden für dieses Projekt. "Ein Fotobuch ist ein Zeitdokument, das bleibend ist." Er wünscht sich, dass "Die Afghanen" auch späteren Generationen einen Einblick in das Kapitel Bundeswehr in Afghanistan bieten kann.
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