Im Einklang mit der Natur: Das Marschland Südiraks
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Das Bild zeigt die Ausdehnung der Sumpfgebiete im Süden des Landes, wo Euphrat und Tigris zusammenfließen. In ihrem Delta finden sich weite Sumpflandschaften, das irakische Marschland. Viele Jahrtausende war dieses Gebiet besiedelt und kultiviert. Die Sümpfe Mesopotamiens wurden in den letzten Jahrzehnten aus politischen und militärischen Gründen fast vollständig trockengelegt, die meisten Bewohner zwangsweise umgesiedelt. Erst nach dem Sturz Saddam floss wieder das Wasser. (Foto: Ikhlas Abbis) -
Amara/Musharah, in der Nähe des "Hour-Um-Naag"-Marschlandes an der iranischen Grenze im Mai 2010: Die Landwirtin Um Naajees bei der traditionellen Butterherstellung. Die Marscharaber im Südirak leben zumeist von Landwirtschaft, Viehzucht und Fischfang.(Foto: Ikhlas Abbis) -
Al-Nassiriya/Chibayesh im November 2006: Durch eine schmale Öffnung eines Dammes, der den Euphrat mit dem zentralen Marschland verbindet, transportiert ein Bewohner Schilf, das zum Bauen der Häuser oder als Viehfutter verwendet wird. Im Hintergrund sieht man einen der Dämme, die Saddam Hussein in den 1990er Jahren zur Trockenlegung der Sumpfgebiete erbauen ließ.(Foto: Ikhlas Abbis) -
Al-Nassiriya/Chibayesh im Dezember 2011: Jeden Morgen fahren die Bewohner von dem kleinen Ort Chibayesh im Südirak in die Sümpfe, um dort zu fischen. Der Fang wird anschließend auf dem lokalen Markt verkauft. Bevor die Sümpfe trockengelegt wurden, kamen die meisten Fische aus dem Marschland. Oft tauschten die Araber des Marschlandes ihren Fang gegen andere Lebensmittel.(Foto: Ikhlas Abbis) -
Al-Nassiriya/Chibayesh im Dezember 2011: Diese Frau transportiert Schilf auf einem Boot, das sie für ihre Büffel als Futter benötigt. Das Schilf wird auch für andere Zwecke verwendet, wie zum Beispiel für den Bau von Hütten. (Foto: Ikhlas Abbis) -
Al-Nassiriya/Chibayesh im Dezember 2011: Ein kleines Kind wartet am Boot, während ihre Mutter das geerntete Schilf zum Festland bringt.(Foto: Ikhlas Abbis) -
Amara/Musharah, im Südosten des Irak, im Dezember 2007: Während der Herrschaft Saddam Husseins wurden die Marscharaber verfolgt und umgesiedelt. Viele von ihnen mussten in die benachbarten iranischen Sumpfgebiete fliehen. Nach dem Sturz Saddams kehrten die meisten Marschbewohner in ihre Heimat zurück, wo sie in provisorischen Unterkünften leben mussten. (Foto: Ikhlas Abbis) -
Sumpfgebiete bei Chibayesh, Südirak, im Dezember 2006: Nach der Rückkehr der Marschbewohner in ihre frühere Heimat, eröffnete die lokale Bildungsbehörde eine provisorische Schule, mit einem einzigen, aus Schiff gebauten Klassenraum. Im irakischen Marschland existierten bereits in der 1970er Jahren "Open-Air"-Grundschulen wie diese.(Foto: Ikhlas Abbis) -
Garmashiyah, am Rande der Provinz Dhiqar/Al-Nasiriyah: Als Geste der Höflichkeit und als Ehrung ihres religiösen Oberhauptes servieren diese Bewohner des Marschlandes das Frühstück – bestehend aus Käse, frischer Büffelmilch, Brot und Tee. Das schwarz gekleidete, in der Mitte sitzende religiöse Oberhaupt, auch "Sayeed" genannt zählt zur wichtigsten Persönlichkeit des sozialen Netzes im Südirak. Diese "Sayeeds" werden geachtet, da sie als Nachfolger des Propheten Mohammed gelten. (Foto: Ikhlas Abbis) -
Qurna, bei Basra im Dezember 2006: Jeden Freitag in der Morgendämmerung stehen die jungen Söhne von Sayeed Faleh Albatat auf und beginnen mit der traditionellen Zubereitung des Kaffees, der den Gästen aus der Umgebung gereicht wird. Der Kaffee wird in der Regel auf einem offenen Feuer vorbereitet. Erst werden die Bohnen geröstet, anschließend mit dem Metalllmörser fein gemahlen und dann mehrfach gekocht, so dass ein starker und bitterer Kaffee entsteht, der wie Espresso schmeckt.(Foto: Ikhlas Abbis) -
Al-Nasiriya, im zentralen Marschland Chibayesh, im Dezember 2006: Ein junger Mann hilft nach der Schule seinem Vater bei der Arbeit. Die meisten Marscharaber ernähren sich vom Fischfang. Die junge Generation der Marschbewohner bemüht sich darum, durch ihre Ausbildung neue Lebenswege zu finden. Viele junge Menschen ziehen es vor, der Tradition ihrer Eltern zu folgen.(Foto: Ikhlas Abbis) -
Al-Maayel/Al-Kahla/Amara/ Myssan im Januar 2007: Im Huweisa-Marschland gibt es auch trockenes Land, wo heute landwirtschaftliche Bauernhöfe stehen. In dieser region wird Reis, auch „Scheleb“ genannt, angebaut. Auch die Kinder helfen in ihrer schulfreien Zeit bei der Ernte. Einer der drei Kinder fährt sogar selbst den Traktor, um die Erwachsenen bei ihrer harten körperlichen Arbeit zu unterstützen.(Foto: Ikhlas Abbis) -
Al-Nasiriya, im zentralen Marschland Chibayesh im Dezember 2006: In der Stadt am Rande des Sumpfgebietes treffen sich Nachbarn und Freunde in dem aus Schilf gebauten Gästehaus (auch "Mudtif" genannt). Es handelt sich hierbei um eine fünftausendjährige Architektur, die auf die Summerer zurückgeht. Im "Mudtif" unterhält man sich bei einer Tasse Kaffee über Neuigkeiten und Angelegenheiten der Gemeinde. (Foto: Ikhlas Abbis)
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