Jerusalem 1967 und 2017 Jerusalem steht symbolträchtig für den anhaltenden Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Wie sah die Stadt vor 50 Jahren während des Sechstagekriegs aus und was hat sich seitdem verändert? Ein Blick zurück und nach vorn. Der Ölberg damals: Nur der Blick auf die Stadtmauer und den Felsendom lassen erahnen, dass es sich bei diesem Foto vom 7. Juni 1967 auch um eine Aufnahme vom Ölberg handelt. Diese Soldatengruppe hat mitten im Sechstagekrieg den Ölberg zum Befehlsstand gemacht. Der Ölberg heute: Touristen bietet sich von hier aus ein grandioser Blick auf die Jerusalemer Altstadt. Die Anhöhe ist Teil einer Hügelkette nordöstlich und östlich des Tempelbergs und der Altstadt. Auf dem Foto deutlich zu sehen: die alte Stadtmauer und der Felsendom mit seiner goldenen Kuppel, der älteste Sakralbau des Islam. In anderen Sprachen heißt der Berg, einst mit Olivenbäumen bewachsen, oft "Olivenberg". Die Al-Aksa-Moschee damals: Die Al-Aksa ist die größte Moschee der Stadt und bedeutet übersetzt "ferne Kultstätte". Fertiggestellt wurde der Bau Anfang des 8. Jahrhunderts. Die gesamte Umgebung mit etlichen kleineren Sakralbauten, Gärten und Brunnen wird im Islam als "nobles Heiligtum" bezeichnet. In der großen Gebetshalle mit ihren sieben Reihen mächtiger Säulen finden rund 4.000 Gläubige Platz. Die Al-Aksa-Moschee heute: Die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt gilt als drittwichtigste islamische Pilgerstätte nach Mekka und Medina. Für Juden ist der Tempelberg heilig, laut biblischer Überlieferung standen dort der Erste und Zweite Tempel. Es gibt immer wieder Spannungen. Israel ist seit 1967 für die Sicherheit zuständig, eine muslimische Stiftung für die zivile und religiöse Verwaltung. Das Damaskustor damals: Das Damaskustor, so genannt weil die Straße Richtung Damaskus, Syrien, führt, ist eines der ältesten und größten Tore in der osmanischen Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert. Viel verändert hat sich bis auf die Autos und das Gedränge außerhalb der Mauer seit diesem Foto aus dem Juli 1967 nicht. Das Damaskustor heute: Dieses eindrucksvolle Jerusalemer Tor steht auf der Grenze zwischen christlichem und arabischem Viertel. Wer durch das Tor hindurchgeht, befindet sich in schmalen Gassen in einem bunten, lebhaften arabischen Basar. Allerdings hat der Nordeingang zur Altstadt Jerusalems traurige Berühmtheit erlangt: Das Damaskustor ist seit einigen Jahren Schauplatz palästinensischer Attentate. Die Altstadt damals: Manche Dinge ändern sich nie: Auch 50 Jahre nach dieser Aufnahme aus dem Jahr 1967 laufen noch Jungen durch die Gassen und verkaufen frischgebackene Sesamkringel, von den Einheimischen "Bagel" genannt. Die Altstadt heute: Ein Labyrinth von Gassen durchzieht das jüdische Viertel, das arabische Viertel, das christliche und armenische Viertel in der Jerusalemer Altstadt, umgeben von einer Mauer, die zwischen 1535 und 1538 unter Sultan Süleyman dem Prächtigen entstand. 1981 wurde die Altstadt Jerusalems, die etwa einem Quadratkilometer misst, zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Die Klagemauer damals: Das Foto vom 1. September 1967 zeigt Israelis an der Klagemauer, auch Westmauer genannt. Die Mauer ist zu dieser Zeit wieder frei zugänglich, nachdem sie zuvor 19 Jahre lang unter jordanischer Kontrolle stand. Die Klagemauer heute: Die weltberühmte Klagemauer ist das größte Heiligtum der Juden. Hier wird - nach einer strengen Sicherheitskontrolle - nach Geschlechtern getrennt gebetet. Gebete oder Segenswünsche auf Zetteln werden in Mauerritzen gesteckt, oft auch von Menschen anderer Konfessionen. Praktisch: Das geht auch per Internet, die Wünsche werden dann in Jerusalem ausgedruckt und in die Klagemauer gesteckt.