Noruz: Das persische Neujahrsfest Tänze und Teppiche, Feuersprünge und die "sieben S": Weltweit feiern 300 Millionen Menschen ihr Frühlingsfest. "Noruz" bedeutet "Neuer Tag" und ist im persischen Kulturraum der Beginn eines neuen Jahres. Eine Bildergalerie von Waslat Hasrat-Nazimi Ein buntes Fest: Mehr als 300 Millionen Menschen feiern Noruz im Iran, in Afghanistan, Tadschikistan, Aserbaidschan, der Türkei und Teilen von China und dem Irak. Das Fest geht zurück auf eine etwa 2500 Jahre alte Tradition: Jahresbeginn ist demnach die "Frühlings-Tagundnachtgleiche" - der Märztag also, an dem die Sonne senkrecht über dem Äquator steht. Bräuche und Rituale: Mehrere Wochen vor dem Fest beginnen die Vorbereitungen. Je nach Land gibt es unterschiedliche Bräuche für das Fest. Einige sind jedoch in den meisten Ländern geläufig und gehören fest zu den Feierlichkeiten dazu. Diese Frauen im Iran zum Beispiel bereiten eine "Haft Sin"-Platte vor. Die Platte der "Sieben S": Das Haft Sin - übersetzt: "Sieben S" - ist ein bekannter Brauch, dessen Bestandteile alle mit dem Buchstaben "S" beginnen. Das sind: Sekkeh (Münzen), Sib (Apfel), Somaq (Gewürzsumach), Sonbol (Hyazinthen), Sir (Knoblauch), Sabzi (wörtlich "Grünzeug“, meistens Kresse) und Serkeh (Essig). Alle haben eine positive symbolische Bedeutung für das neue Jahr. Gut Ding will Weile haben: Ein Bestandteil des Neujahrstisches ist Samanu. Diese süße Paste wird aus keimendem Weizen hergestellt und allein oder mit Brot gegessen. Der Weizen wird eine Woche eingelegt und anschließend von abends bis zum Morgengrauen zubereitet. Der Feuersprung: Der letzte Dienstagabend im alten Jahr symbolisiert den offiziellen Beginn des persischen Neujahrsfestes. Mit einem Sprung über Flammen begrüßen jungen Iraner in Deutschland die Neujahrsphase. Der Feuersprung symbolisiert, dass man das Alte nun hinter sich lässt und das Neue willkommen heißt. Frühjahrsputz: Für die Feierlichkeiten wird geputzt, bis alles glänzt. Besonders wichtig ist es, die vielen Teppiche im Haus an die Luft zu bringen und auszuklopfen, damit sie nach dem langen Winter wieder frisch sind. Dieser Mann im Iran sucht für seinen Teppich vergeblich einen schönen Sonnenplatz. Tanz in den Frühling: In Tadschikistan wird zum Noruz besonders gerne getanzt. Die Menschen in der Hauptstadt Duschanbe versammeln sich im Stadion für eine ganz besondere Parade: Mädchen und Frauen zeigen die Tänze, die sie für diesen besonderen Tag einstudiert haben. Die Feierlichkeiten der Kurden in der Türkei: Auch die Kurden in der Türkei feiern das persische Noruz-Fest, so wie hier in Istanbul. Zum Fest ziehen alle ihre neuesten Kleider an, versammeln sich in öffentlichen Parks und besuchen einander. Für die Kinder gibt es Geldgeschenke und Süßigkeiten.