Pakistan: Bildung (nicht) für alle Etwa 50 Millionen Kinder in Pakistan sind im Schulalter, doch mehr als 20 Millionen von ihnen besuchen keine Bildungseinrichtung. Wenn das Geld fehlt, schicken viele Eltern den Nachwuchs in Koranschulen. Von Nastassja Shtrauchler Gott statt Geometrie: Zwei Schüler der Al-Nadwa Madrassa beim Auswendiglernen von Koran-Zitaten: Die islamische Bildungseinrichtung liegt in der Nähe der Hauptstadt Islamabad. Vor allem arme Eltern schicken ihre Kinder in solche Schulen. Hier gibt es für sie neben der religiös ausgerichteten Bildung drei Mahlzeiten am Tag und ein Dach über dem Kopf. Schäfchen zählen: Nachmittagsschläfchen an der Al-Nadwa Madrassa bei Islamabad: In Pakistan gibt es Tausende solcher Religionsschulen, die kaum staatlicher Kontrolle unterliegen. Zum Teil stehen die Einrichtungen im Verdacht, eine radikale Version des Islam zu unterrichten. Investition in die Zukunft: Schüler der Al-Nadwa Madrassa im pakistanischen Murree warten auf den Aufruf zum Gebet. Viele Eltern schicken ihre Kinder als Hoffnungsträger zur Schule - für eine bessere Zukunft für die ganze Familie. Gemeinsam sind wir schlau Jungen und Mädchen lernen gemeinsam an einer der Mashal Model Schools in Islamabad. Hier werden Kinder zwischen drei und 18 Jahren kostenlos unterrichtet. Viele von ihnen haben Armut und Krieg erlebt, wurden sexuell missbraucht oder geschlagen. Zeba Hussain gründete die Einrichtung 2008. Sie finanziert sich über Spenden. Nach dem Ernst des Lebens: Neben dem Lernen darf an der Mashal Model School in Islamabad gespielt werden. Insgesamt 860 Schüler besuchen die einzelnen Standorte. Einige haben vorher auf der Straße Blumen verkauft oder Autos gewaschen. Hier dürfen sie Kind sein. Hauptsache digital: Neu sind die Computer an der Mashal Model School in Islamabad nicht, aber für die meisten der Schüler ist es unvorstellbar, überhaupt einen eigenen PC zu besitzen. Hier lernen sie schon einmal, mit Computern umzugehen. Früh übt sich: An der Headstart School in Islamabad werden die Schülerinnen und Schüler schon in jungen Jahren an moderne Technologien herangeführt. Neben Religionsschulen werden in Pakistan immer mehr Privatschulen gegründet. Diese Bildung ist allerdings nur etwas für Kinder von vermögenden Eltern. Leerer Bauch studiert nicht gern: Schuluniformen, eine Kantine, moderne Computer: All das gibt es für die Schüler, deren Eltern sich die Headstart Privatschule in Pakistans Hauptstadt Islamabad leisten können. Der Qualität staatlicher Schulen trauen viele Eltern nicht.