Parkour-Team erobert sich Aleppo zurück Aleppo war lange dramatischer Schauplatz des syrischen Bürgerkriegs. Teile der Großstadt wurden fast komplett zerstört und liegen weiterhin in Trümmern Ein lokales Parkour-Team nutzt die Ruinen nun auf seine Art. Trümmerkinder: Im Dezember 2016 konnte Syriens Regime die Stadt unter seine Kontrolle bringen. Die Folgen der mehrjährigen Schlacht sind bis heute zu sehen und zu spüren. Nachdem Hunderttausende Bewohner geflohen waren, ist allmählich Leben in die Stadt zurückgekehrt. Die Lebensbedingungen bleiben prekär. Doch einige Jugendliche haben eine eigene Antwort auf die Trümmerlandschaft gefunden: Parkour. "Ready for Take off": Bei Parkour oder parcour geht es darum, den Körper möglichst effektiv und zugleich elegant von A nach B zu bewegen. In den 1990er Jahren entstand Parkour in Frankreich: Aus kindlichen Hindernisläufen, Verfolgungsjagden und Elementen des klassischen Turnens formierte sich eine eigene Sportart. So auch in Syrien. Hier trainieren Jugendliche Anfang April 2018 im Osten Aleppos. Eine Stadt in jahrelangem Bombenhagel: Rückblende ins Frühjahr 2016: Vier Jahre zuvor war Aleppo zu einem Brennpunkt des syrischen Bürgerkriegs geworden. Unter Einsatz schwerster Waffen tobten heftige Kämpfe um Syriens zweitgrößte Stadt. Das Bild vom April 2016 zeigt die Folgen eines Bombardements auf eine Klinik im nördlichen, damals von den Aufständischen kontrollierten Stadtteil Al-Qatarji. Auf dem Sprung: Zwei Jahre später - bereit, sich Aleppo auf ihre Art zurückzuerobern: Dieses Parkour-Team posiert in Aleppo vor der Kamera von George Fourfalian. Der Fotograf der Agentur Getty begleitete die Sprungkünstler im April bei ihrem Hindernislauf durch die zerstörte nordsyrische Metropole. "Reclaim the Street": Populär wurde Parkour durch im Internet verbreitete Videos spektakulärer Sprünge durch französische Großstädte. Was im coolen urbanen Raum geht, lässt sich offensichtlich aber ebenso im kriegsversehrten Aleppo trainieren. Reiseflughöhe erreicht: Beim Parkour gibt es eine Vielzahl an Sprungtechniken, die vor allem darauf abzielen, nicht nur leichtfüßig abzuspringen, sondern auch ebenso elegant zu landen. Wie Parkourläufer das schaffen, erschließt sich Außenstehenden mitunter nur schwer. Turnvater Jahns späte Erben: Parkour greift auf viele Elemente des Turnens zurück und verlangt wie dieses auch hartes andauerndes Training. Eines der Grundelemente ist das Balancieren auf Mauern oder Stangen. Ein neuer Breitensport? Artistische Szenen wie diese sind in Aleppo heutzutage häufiger zu sehen. In der Stadt hat sich eine Art Parkour-Fieber breit gemacht: Inzwischen hat der Sport rund 200 Anhänger gefunden. Trendsportart mit Nervenkitzel: Parkour ist per se ein riskanter Sport mit großen Verletzungsgefahren. In Aleppo aber kommt ein erhebliches Risiko hinzu: Die Überbleibsel des Krieges. Weite Teile der Stadt sind mit Munitionsresten und rostigen Metallteilen geradezu übersät.