Ramadan: Erleuchtung und Kommerz Für die Muslime in aller Welt beginnt der Ramadan. Dieser Fastenmonat soll der Besinnung, Meditation und Mäßigung dienen. Doch die Kommerzialisierung des Festes nimmt zu. Gebet und Enthaltsamkeit: Laut Koran hat der Prophet Mohammed im Monat Ramadan die heiligen Worte empfangen. In diesem Monat sollen Muslime enthaltsam leben. Das tägliche Gebet ist Pflicht - auch für Reisende. Viele internationale Flughäfen wie hier in Amman haben muslimische Gebetsräume eingerichtet. In Deutschland gibt es solche Räume in Frankfurt, München und Düsseldorf. Die Abenddämmerung ... ist die Zeit des Iftar, des Fastenbrechens. Denn im Ramadan, dem neunten Monat des islamischen Mondkalenders, sollen Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang weder Essen noch Getränke zu sich nehmen. Hier halten bahrainische Männer am ersten Tag des Ramadan Ausschau nach der Mondsichel. Wenn sie sich zeigt, lassen sie sich am Strand nieder um zu essen, zu trinken und zu beten. Stärkung der Gemeinschaft: Das allabendliche Iftar-Mahl feiert diese bosnisch-muslimische Familie immer gemeinsam, oft auch mit Verwandten und Freunden. Denn ein wesentlicher Aspekt des Ramadan ist, das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Kleine Kinder müssen nicht fasten. Ausnahmen gibt es auch für Ältere, Schwangere, Kranke und Reisende. Wer kann, darf das Fasten nachholen. Ramadan-Preise: Händler auf dem Basar in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka bieten während des Ramadan Fleisch und andere Lebensmittel an. Weil dem allabendlichen Iftar besondere Bedeutung zugemessen wird, steigen die Preise auf den Märkten der Millionen-Metropole im Fastenmonat um bis zu 60 Prozent. Im Kaufrausch: Überhaupt steigen während des Ramadan die Ausgaben der Gläubigen merklich. Viele Menschen kaufen nicht nur Essen, sondern auch Ramadan-Laternen oder Gebetsteppiche. Zum Fastenmonat locken Händler wie hier in Kairo mit speziellen Sonderangeboten. Restaurants bieten mehrgängige Iftar-Menüs für die ganze Familie an. Spenden und teilen: Zum Ramadan gehört auch, dass man sich armen Menschen zuwendet: Mit ihnen soll man das Essen teilen und ihnen Spenden zukommen lassen. Das Geben von Almosen bildet eine der fünf Säulen des Islam - neben dem Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der Pilgerfahrt nach Mekka und dem Fasten. Suche nach Erleuchtung: Leuchtgirlanden und Lampen zieren während des Ramadan viele Städte und Straßen, aber auch Privathäuser wie hier in Bahrain. Sie symbolisieren die Suche nach Erleuchtung auf dem Weg des Gebets und zu Allah. Schaufenster werden geschmückt, im Fernsehen laufen kostspielige Ramadan-Werbespots. Das wiederum missfällt vielen islamischen Geistlichen. Nachtaktiv: Während des Ramadan haben tagsüber kaum Cafés und Restaurants geöffnet. Die meisten Städte leben daher erst nach Sonnenuntergang auf. Im Iran sind sogar die Kinos am Tag geschlossen, dafür dürfen sie nachts längere Öffnungszeiten haben. Fastenbrechen: Am Ende des Ramadan wird drei Tage lang das Zuckerfest Eid al-Fitr gefeiert. Für die Kinder gibt es Süßes, Spielzeug und prachtvolle Verkleidungen. Kulinarische Genüsse werden mit großer Hingabe zubereitet, wie hier in Ramallah. Ganz nebenbei purzeln die Preise auf Vor-Ramadan-Niveau - und Datteln und Feigen werden mit einem Mal zu Schleuderpreisen angeboten. Tätowierte Kunstwerke: Vor dem Zuckerfest verzieren pakistanische Mädchen ihre Hände mit kunstvollen Ornamenten. Für diese Körperbemalung verwendet man Henna, das zwei bis drei Wochen auf der Haut sichtbar ist. Die Farben variieren in ihrer Intensität, je nachdem, wie lange das Henna auf die Haut einwirkt.