Schweres Los der Flüchtlingskinder in Afghanistan In Afghanistan leiden die Kinder aus Flüchtlingsfamilien an Hunger, Unterernährung und Krankheiten. Viele sind mit ihren Eltern vor der Bedrohung durch die Taliban geflohen und in den Slums von Kabul gestrandet. Eindrücke von Waslat Hasrat-Nazimi Kinder unterhalb der Armutsgrenze: Seit Jahrzehnten ist Afghanistan eines der ärmsten Länder der Welt. Rund 36 Prozent der Bevölkerung leben laut afghanischem Gesundheitsministerium unterhalb der Armutsgrenze. Hinzu kommt die existenzielle Unsicherheit aufgrund des andauernden Krieges im Land. Sie vertreibt viele Menschen aus ihrer Heimatregion. Die Folge: Viele Familien leiden an Hunger, der die Gesundheit der Kinder gefährdet. Hunger und Kälte: Viele Kinder leiden an Mangelerscheinungen und Krankheiten, die auf eine unzulängliche Ernährung zurückzuführen sind. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist die Unterernährung von Kindern in Afghanistan seit 2012 massiv angestiegen. Der bitterkalte Winter verschärft ihre Situation. Immer auf der Flucht: Die Kinder von Binnenflüchtlingen haben es besonders schwer. Mehr als eine halbe Million Menschen sind laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Afghanistan auf der Flucht vor den Taliban, die vor allem im Süden wieder an Macht gewinnen. Viele stranden in den Slums der Hauptstadt Kabul und leben in provisorisch errichteten Hütten oder Zelten. Notlage: Dieser Junge aus einem Flüchtlingslager bei Kabul muss sich mit den Schuhen eines Erwachsenen begnügen. Nur wenige Kinder haben passende Kleidung. Viele müssen trotz der winterlichen Minusgrade ohne Schuhe auskommen. Der Stadt fehlt das Geld, um die Flüchtlinge angemessen zu versorgen. Sie sind allein auf Spenden aus dem Ausland angewiesen. Doch die Hilfe reicht oft nicht aus. Kein Wasser, keine Elektrizität: In den Slums der Binnenflüchtlinge gibt es weder fließendes Wasser noch Elektrizität. Den Flüchtlingen fehlt es an fast allem. Kinder haben kaum Chancen auf Entwicklung: Die meisten Eltern sind arbeitslos und können sich nicht leisten, sie zur Schule zu schicken. Verlorene Kindheit: Einige Kinder suchen auf Müllhalden nach Essbarem oder sammeln Müll, um diesen anschließend zu verkaufen. In vielen Flüchtlingsfamilien müssen die Kinder mitverdienen. Jungen und Mädchen arbeiten als Straßenverkäufer oder auf Baustellen, um zum Familienunterhalt beizutragen. Verlorene Heimat: Die Familien der Binnenflüchtlinge verzweifeln an ihrer Situation. In ihren Heimatprovinzen ist die Lage zu unsicher. In der Hauptstadt gibt es kaum noch Platz und nichts für sie zu essen. Dennoch ist die Zahl der entwurzelten Menschen ist in den vergangenen Jahren unaufhörlich angestiegen. Zerschlagene Hoffnung: Die Zahl der Binnenflüchtlinge werde sich nach dem Abzug der westlichen Truppen noch weiter erhöhen, prognostizieren die Vereinten Nationen. Nach fast zwölf Jahren Einsatz der NATO und Milliarden von Hilfsgeldern haben diese Kinder auch weiterhin wenig Aussicht auf Bildung, Gesundheit und Sicherheit.