Terroranschläge in Europa Das Attentat auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" versetzt Europa einen Schock. Seit mehr als zehn Jahren erschüttern islamistische Anschläge immer wieder den Kontinent. Eine Chronologie November 2003 Istanbul: Innerhalb von fünf Tagen verüben islamistische Terroristen in Istanbul mehrere Attentate. Dabei wurden 58 Menschen getötet und über 600 verletzt. Am 15.11. explodierten zwei Autobomben vor einer Synagoge, in der sich zahlreiche Gläubige zum Gebet versammelt hatten. Am 20.11. verübten die Täter zwei weitere Anschläge auf eine britische Bank und das Konsulat. Die Terroristen wurden 2007 verurteilt. März 2004 Madrid: Beim schwersten Terroranschlag in der Geschichte Spaniens starben 191 Menschen. Über 1.800 weitere wurden verletzt. Mehrere Sprengsätze explodierten am 11. März in vier verschiedenen Zügen, einer davon in einer U-Bahn. Die Täter wurden zu insgesamt 43.000 Jahren Haft verurteilt. Eine symbolische Zahl - tatsächlich werden sie höchstens 40 Jahre im Gefängnis sein. Juli 2005 London: Zur Hauptverkehrszeit sprengten sich am Morgen des 7. Juli 2005 fast zeitgleich vier islamistische Selbstmordattentäter in Englands Hauptstadt in die Luft. Drei in U-Bahnen und einer in einem Doppeldeckerbus. Dabei kamen insgesamt 52 Menschen ums Leben, ebenso die vier Täter. Die Bombenattentate gelten als der schwerste islamistische Terroranschlag in der Geschichte Großbritanniens. September 2005 Dänemark: Am 30.9.2005 veröffentlichte die dänische Tageszeitung "Jyllands-Posten" zwölf islamkritische Karikaturen. Eine davon zeigt den Propheten Mohammed mit einer Bombe als Turban. Die Zeichnungen lösten blutige Proteste weltweit aus. Außerdem gab es Anschlagsversuche auf die Zeitung. Nach dem Anschlag auf die Pariser "Charlie Hebdo" erhöhte die "Jyllands-Posten" ihre Sicherheitsmaßnahmen. Dezember 2010 Stockholm: Kurz vor Weihnachten explodierten am 11. Dezember 2010 zwei Sprengsätze in einer belebten Einkaufsstraße in der schwedischen Hauptstadt. Dabei wurden zwei Passanten verletzt. Der Täter, ein 28-jähriger gebürtiger Iraker, tötete sich dabei selbst. Lange Zeit ging man von einem Einzeltäter aus. Doch es gibt Hinweise, dass der Mann Komplizen hatte. November 2011 Paris: 2011 war das französische Magazin "Charlie Hebdo" schon einmal Opfer eines Anschlages. Unbekannte warfen einen Molotow-Cocktail in die Redaktionsräume. Dabei wurde niemand verletzt. Der oder die Täter wurden bis heute nicht gefasst. Grund sollen die islamkritischen Veröffentlichungen des Magazins sein. Immer wieder wurde das Magazin deswegen bedroht. Es stand seit Langem unter Polizeischutz. März 2012 Toulouse: Zwischen dem 11. und 22. März 2012 hielt ganz Frankreich den Atem an. Zunächst erschoss ein Mann auf einem Motorroller zwei Soldaten. Acht Tage später, am 19. März brachte er drei Schüler und einen Lehrer einer jüdischen Schule um. Mehrere Tage suchte die Polizei nach dem Täter, den sie dann in seinem Haus belagerten. Am 22.3. stürmte die Polizei die Wohnung des Täters und brachte ihn dabei um. Mai 2014 Brüssel: Ein bewaffneter Mann eröffnete am 24. Mai 2014 das Feuer im Eingangsbereich des Jüdischen Museums in Brüssel und tötete dabei vier Menschen. Zunächst war der französische Täter auf der Flucht. Nach seiner Erfassung in Frankreich wurde er an Belgien ausgeliefert. Er soll mehr als ein Jahr in Syrien an der Seite islamistischer Kämpfer verbracht haben und saß bereits wegen Raubs im Gefängnis. September 2014 Brüssel: Im September 2014 wurde ein Anschlag auf das Gebäude der EU-Kommission in Brüssel vereitelt. Die Gefahr vor islamistischen Terror besteht in Europa nach wie vor, sagen Experten. Heute gehe sie jedoch auch von Einzeltätern aus. Dabei sind die zahlreichen Europäer, die in Syrien und dem Irak für die IS-Miliz kämpfen und wieder zurückkehren im besonderen Fokus der Behörden. Januar 2015 Paris: Zwölf Menschen kommen bei dem Anschlag auf das Satire-Magazin "Charlie-Hebdo" in Paris um. Noch sind die Täter auf der Flucht und ihr Motiv ist unbekannt. Experten gehen von einem islamistischen Hintergrund aus. Die französische Regierung setzte die Terror-Warnstufe für Paris auf das höchste Niveau. Frankreichs Präsident Hollande verurteilte das Attentat als "außergewöhnlich barbarische Tat". Angriff auf die Freiheit: Der Anschlag auf die Charlie Hebdo sei auch ein Anschlag auf die Meinungs- und Pressefreiheit, sagen Medien und Politiker in ganz Europa. Auch der Chefredakteur "Charb" wurde am 7.1.2015 von den Attentätern getötet. Er wurde immer wieder wegen seiner kritischen Veröffentlichungen bedroht. Er sei ein furchtloser Kämpfer für die Pressefreiheit schreiben Medien in ganz Europa nach seinem Tod.