Von Jakarta bis Kairo - Ramadan in aller Welt Für die Muslime in aller Welt beginnt der Ramadan. Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion und soll der inneren Einkehr, Meditation und Mäßigung dienen. In muslimisch geprägten Ländern werden im Ramadan kostenlose Mahlzeiten an Bedürftige ausgeteilt. Das Geben von Almosen bildet eine der "fünf Säulen des Islam" - neben dem Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der Pilgerfahrt nach Mekka und dem Fasten. Die Gläubigen verzichten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Nahrung und Getränke. Am Abend treffen sich viele in Moscheen, auf öffentlichen Plätzen oder in Festzelten, wie auf diesem Bild in Kairo, um das Fastenbrechen, den "Iftar" zu feiern. In Jakarta spielen Muslime und Musliminnen "Feuer-Fußball", um den Beginn des Fastenmonats Ramadan zu feiern. Dieses Jahr beginnt der islamische Fastenmonat Mitte Mai. Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Kalenders, der dem Mondzyklus folgt und sich damit jedes Jahr zeitlich verschiebt. Ramadan im Flüchtlingslager: Farida stammt aus Afghanistan. Neben dem Zelt ihrer Familie im griechischen Flüchtlinsglager in Ritsona bei Athen liest sie in einem winzigen Koran in den Stunden vor dem Fastenbrechen. Laut Koran hat der Prophet Mohammed im Monat Ramadan die heiligen Worte empfangen. In diesem Monat sollen Muslime enthaltsam leben. Das tägliche Gebet ist Pflicht - auch für Reisende. Vor der Niujie-Moschee in Peking lesen zwei muslimische Mädchen im Koran. Die meisten Muslime in China sind Uiguren und gehören zum Volk der Hui. Das chinesische Regime geht allerdings immer wieder gegen die freie Religionsausübung der muslimischen Minderheit vor. 2015 berichteten Zeitungen, dass SchülerInnen und StudentInnen das Fasten vom Staat untersagt wurde. Kleine Kinder müssen nicht fasten. Ausnahmen gibt es auch für Ältere, Schwangere, Kranke und Reisende. Wer kann, darf das Fasten nachholen. In Nablus, einer Stadt in den palästinensischen Gebieten in der Westbank, verkauft ein Händler traditionelle Ramadan-Laternen (arab.: Fanous), mit denen im Fastenmonat Häuser und Straßen geschmückt werden. Sie symbolisieren die Suche nach Erleuchtung auf dem Weg des Gebets und zu Allah. Eine palästinensische Frau passiert den Qalandia-Checkpoint zwischen Ramallah und Jerusalem, um während des Ramadan in der Al-Aqsa Moschee in Jerusalem zu beten. 2016 hatte Israel tausenden Palästinensern untersagt, während des Ramadan einzureisen. Dieses Jahr hat die israelische Regierung angekündigt, den Palästinensern die Einreise im Ramadan zu erleichtern. Viele Palästinenser haben Familienangehörige, die in Israel leben und die sie im Ramadan besuchen wollen. Frauen in Saudi-Arabien verkaufen handgemachten Schmuck auf einem Ramadan-Basar in einer Shoppingmall in Jeddah. Während des Ramadan haben tagsüber nur wenige Geschäfte, Cafés und Restaurants geöffnet. Die meisten Städte leben daher erst nach Sonnenuntergang auf. Genau wie die Gläubigen, die bis erst kurz vor dem Morgengrauen ihre letzte Mahlzeit (arab: Suhur) einnehmen. In Istanbul feiert eine LGBT-Organisation das Fastenbrechen in einem öffentlichen Park. Der Ramadan ist vor allem eine Zeit der Gemeinschaft. Auch Nicht-Muslime werden oft zum Fastenbrechen eingeladen. Besinnung und Einkehr in Zeiten des Krieges: Auch im umkämpften Syrien treffen sich Rebellen und zum Fastenbrechen. Am Ende des Ramadan wird drei Tage lang das Zuckerfest Eid al-Fitr gefeiert. Für die Kinder gibt es Süßigkeiten, Spielzeug und prachtvolle Kleidung. In Pakistan bereiten Händler dafür traditionelles Gebäck und Süßigkeiten zum Verkauf vor – daher auch der deutsche Name "Zuckerfest". Tätowierte Kunstwerke: Vor dem Zuckerfest verzieren pakistanische Mädchen ihre Hände mit kunstvollen Ornamenten. Für diese Körperbemalung verwendet man Henna, das zwei bis drei Wochen auf der Haut sichtbar ist. Die Farben variieren in ihrer Intensität, je nachdem, wie lange das Henna auf die Haut einwirkt. Sonnenlicht fällt auf die Rücken betender Muslime in der Sporthalle Hamburg. Das islamische Zentrum "Al-Nour" hat im vergangenen Jahr ein großes Festgebet zum Ende des Fastenmonats Ramadan veranstaltet.