Yusuke Suzuki: Syrien und Afghanistan durch die Linse begreifen
-
Menschen in Not: Im Januar 2013 reiste Yusuke Suzuki über die türkische Grenze ins syrische Aleppo ein. Dies ist eine Aufnahme seiner Serie "City of Chaos". "Laut schrien die Menschen beim Verteilen von Decken. Kaum einer hatte genug Gas zum Heizen und der Winter war extrem kalt", berichtete Yusuke Suzuki. -
Trümmerwüste Aleppo: Dieses Foto zeigt die einst lebendige Flaniermeile für junge Leute. "Als ich in Aleppo ankam, wurde mir bewusst, dass es weder Wasser, Gas, Elektrizität, noch Medikamente, Schulen, Jobs oder gar Babymilch gab." -
Unverhoffte Unterstützung: Der japanische Fotograf reiste mit Hilfe eines Kontaktmannes nach Syrien ein - einem Kämpfer der "Freien Syrischen Armee". Die beiden freundeten sich sofort an. Daher wurde Suzuki von den Syrern gleich als Gast auf genommen. Er schlief und aß nicht im Pressezentrum, sondern in den bescheidenen Unterkünften der Einwohner, die meist zusätzlich ausgebombte Familienmitglieder aufgenommen hatten. -
Mitten im Gefecht: Der Fotograf begleitete die Kämpfer der "Freien Syrischen Armee" auch an die Gefechtslinie. "Wir tranken oft Tee zusammen und die Männer machten Späße. Selbst an der Front erzählten sie noch Witze, als schon die ersten Schüsse fielen." Doch als der Beschuss heftiger wurde, kippte die Stimmung schnell. Suzuki erzählt, dass er deutlich spürte, dass nicht nur er um sein Leben fürchtete. -
Verzweifelte Ankunft: Auf der Insel Lesbos dokumentierte der japanische Fotograf die Flüchtlingskrise. "Täglich kamen 20 bis 25 vollgepackte Boote an", erinnert sich Suzuki. -
Wie geht's weiter? Was Yuzuke Suzuki auf Lesbos erlebte, beschreibt er als "herzzerreißende Momente". Es sei ihm nicht leicht gefallen, sich den Menschen in ihrem Schmerz und ihrer Verzweifelung zu nähern und Fotos von ihnen zu schießen. "Jemand muss aber diese Geschichten erzählen", so der Fotograf. -
Initialzündung: 2006 reiste Yuzuke Suzuki das erste Mal nach Afghanistan. Hier schießt er seine ersten professionellen Fotografien, mit gerade einmal 21 Jahren. Die Reise veränderte ihn: Er hing seine Karrierepläne als Musiker - Suzuki hatte bisher Gitarre studiert - an den Nagel und entschied sich für die Fotografie. -
Kriegsalltag: Was wusste er als junger Japaner schon von Krieg und Frieden? Dieser Frage ging Yuzuke Suzuki bei seinen Afghanistanreisen nach. Er fängt nicht nur Verzweifelung und Zerstörung ein, sondern immer wieder auch die Schönheiten des Alltags. -
Preisgekrönt: "Ich wollte verstehen, was Krieg bedeutet. Ich wollte sehen, hören und fühlen, wie es Menschen ergeht, die mit Krieg leben", beschreibt Suzuki seine Afghanistan-Serie. Für seine authentischen Fotografien wurde er jetzt mit dem Nachwuchs-Preis der Berlin Foto Biennale ausgezeichnet.
https://qantara.de.//node/31202
Link
Alle Bildergalerien